Workshop "Elektronikschrott und Kunststoffe - Sortierung und Aufbereitung" mit reger Beteiligung abgeschlossen

Presseinformation /

Rund 20 Gäste informierten sich bei der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS in Alzenau über die Forschungsarbeiten im Bereich Trenn- und Sortiertechnologien. Zentrales Thema war dabei die modulare Sortieranlage, die neue Maßstäbe im Bereich der Abtrennung einzelner Komponenten in komplexen Stoffströmen setzt.

© Fraunhofer-Projektgruppe IWKS
Die Teilnehmer des Workshops
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Die modulare Sortieranlage
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Elektronikschrott

In Kooperation mit der IHK Würzburg-Schweinfurt Mainfranken erhielten die Teilnehmer des Workshops einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS. Rund 20 Gäste, vornehmlich aus der Industrie, konnten im direkten Austausch mit den Wissenschaftlern spezifische Fragestellungen zur Abtrennung und Sortierung von Wertstoffen aus Stoffgemischen erläutern. Ziel des Workshops war, den Teilnehmern ein besseres Verständnis für die Forschungsarbeit des IWKS auf diesem Gebiet zu ermöglichen sowie aufzuzeigen, welche Herausforderungen sowohl heute als auch in Zukunft für die Schließung eines möglichst effizienten Wertstoffkreislaufs zu bewältigen sind.


Dr. Carsten Gellermann, Geschäftsbereichsleiter Sekundärwertstoffe sowie Dr. Katrin Bokelmann, Abteilungsleiterin Trenn- und Sortiertechnologien, führten durch den Workshop und erklärten die verschiedenen Verfahren und Prozesse, die zurzeit am IWKS zur Verbesserung von stoffgerechtem Recycling erforscht werden. Während einer Führung durch das Technikum hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die modulare Sortieranlage in Aktion zu erleben. Diese Sortieranlage ermöglicht durch ihren modularen Aufbau den Sortierungsprozess genau auf das gewünschte abzutrennende Material einzustellen. Dabei können die verschiedenen Module der Anlage wie zum Beispiel die Mehrdeck-Siebmaschine oder das Multisensorensystem variabel miteinander verknüpft werden, um am Ende eine möglichst akkurate Abtrennung zu gewährleisten. Unter anderem erkennt die Kamera innerhalb des Multisensorensystems verschiedene Farben und kann die zugeführten Stoffgemische nach Farbe, aber auch nach Material via Druckluftauswurf abtrennen. Demonstriert wurde dies anhand bunter Kunststoffteile, die mit einer Genauigkeitsrate von nahezu 100 Prozent in grüne und andersfarbige Teile aufgeteilt wurden.


„In der Praxis haben wir es mit hochkomplexen Stoffströmen zu tun. Herkömmliche Anlagen trennen bereits nach verschiedenen Stoffen ab, aber hier ist die Genauigkeit je nach Recyclingaufgabe nicht ausreichend. Mithilfe unserer High-End-Anlage sind wir in der Lage, Unternehmen eine wichtige Hilfestellung zu geben, wenn es darum geht zu entscheiden, wie eine Sortieranlage für die eigenen Bedürfnisse am besten aufgebaut werden sollte. Dabei setzen wir unsere Expertise der verschiedenen Prozesse und Verfahren ein, um die beste Verknüpfung der einzelnen Arbeitsschritte zu erreichen. Zum anderen betrachten wir einen Stoffstrom immer als gesamten Prozess, um größtmögliche Effizienz über den gesamten Lebenszyklus eines Wertstoffes zu gewährleisten. Durch immer komplexer werdende Stoffströme wird dies für viele Unternehmen zu einer immer größeren Herausforderung“, so Dr. Katrin Bokelmann.


Auch der Bereich Analytik wurde im Rahmen der Laborführung genauer beleuchtet. Mithilfe verschiedener Geräte und Verfahren werden hier Zusammensetzungen bestimmt bzw. das Ergebnis eines Recyclingverfahrens überprüft. „Wenn man nicht weiß, welche Anteile in einem Stoffgemisch enthalten sind, kann man sie auch nur schwer effizient abtrennen. Die Analytik hilft uns dabei zu bestimmen, welche Elemente in welcher Konzentration vorhanden sind. Darüber hinaus dient sie ebenfalls zur Überprüfung der Ergebnisse aus den verschiedenen Abtrennungsverfahren“, ergänzt Dr. Katrin Bokelmann.


Für alle Teilnehmer war am Ende des Workshops deutlich, dass die Entwicklung von effizienten Prozessen und Verfahren zur Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen nicht nur hochkomplex ist, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil eines funktionierenden Wertstoffkreislaufs. In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen wird dies für viele Unternehmen vermehrt auch zu einer ökonomisch wichtigen Fragestellung.


Weitere Informationen zur Forschungsarbeit im Bereich Trenn- und Sortiertechnologien finden Sie hier. Bleiben Sie auf dem Laufenden über aktuelle Veranstaltungen und Neuigkeiten der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS und abonnieren Sie unseren Newsletter.