Ministerbesuch in Hessen

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Mit dem weltweit steigenden Rohstoffbedarf sind die Risiken einer gesicherten Rohstoffversorgung zu einem strategischen Thema für die deutsche Wirtschaft und folglich auch für die Politik geworden. Hessens Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir besuchte am Mittwoch den Standort Hanau und informierte sich vor Ort über aktuelle und geplante Tätigkeiten der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS. „Hessen hat den Impuls der Industrie zum Aufbau eines Spitzenzentrums gerne aufgenommen und mit der Bereitstellung umfangreicher Mittel exzellente Rahmenbedingungen geschaffen. Nun ist es an den Industriepartnern, diese Rahmenbedingungen für Innovationen beim nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu nutzen“, sagte Al-Wazir. „Effizienter Umgang mit Rohstoffen birgt große ökonomische Potenziale“. Darauf hat Hessens Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch bei seinem Besuch der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS hingewiesen.

Dr.-Ing. Alexander Buckow, Geschäftsbereichsleitung Funktionswerkstoffe am Standort Hanau, führt durch die Labors der Fraunhofer-Projektgruppe

„Hier wird an Lösungen geforscht, um strategische Rohstoffe zu ersetzen, Materialkreisläufe zu schließen und die Nutzung von Neben- und Abfallstoffen voranzutreiben“, sagte der Minister. „Solche Ansätze helfen, Ökonomie und Ökologie miteinander in Einklang zu bringen.“ Professor Dr. Liselotte Schebek, Wissenschaftliche Leitung Sekundärwertstoffe der Projektgruppe IWKS, ergänzte: „Kritische Rohstoffe sind ein strategisches Thema für alle High-Tech-Unternehmen. Unsere Forschung zur Entwicklung neuer Recyclingtechnologien und zu Substituten für knappe Roh- und Wertstoffe ist ein wesentlicher Beitrag zur Versorgungssicherheit der Wirtschaft, aber auch zu einer nachhaltigen Entwicklung, indem Primär- durch Sekundärrohstoffe ersetzt werden.“

Persönliche Eindrücke vom Standort

Bei seinem Besuch der Forschungseinrichtung der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS informierte sich der Minister vor Ort über deren aktuelle und kommende Möglichkeiten. Berichte und eine anschließende Führung durch die Labors der Einrichtung vermittelten Minister Al-Wazir einen Eindruck über die umfangreichen Forschungsarbeiten am Standort Hanau, wo auf dem Gelände der ehemaligen Königlich-Preußischen Pulverfabrik, in den Bereichen Magnetwerkstoffe, Energiematerialien und Leichtbau geforscht und gearbeitet wird. Durch die enge Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen werden Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in den Pilotmaßstab durch Fraunhofer demonstriert, so dass diese für die Industrie bereitsteht.

Förderung durch das Land Hessen und Bayern

Die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS, die über einen weiteren Standort im bayerischen Alzenau verfügt, wird seit 2012 mit Förderung des Landes Hessen und des Freistaates Bayern aufgebaut. Heute arbeiten an der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS mehr als 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in enger Kooperation mit Industriepartnern. Das Land Hessen hat insgesamt 39 Millionen Euro an Anschubfinanzierung, Baumitteln und Grundstückskosten zur Verfügung gestellt. Im neu ausgewiesenen Fraunhofer Science Park neben dem Industriepark Hanau-Wolfgang entsteht derzeit ein neues Forschungsgebäude mit rund 2600 Quadratmetern Nutzfläche. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Material- und Geowissenschaften der Technischen Universität Darmstadt und anderen Hochschulen soll aus der Projektgruppe ein reguläres Fraunhofer-Institut hervorgehen.

Die Forschungsarbeiten und Technologieentwicklungen am Standort Hanau

Das Rhein-Main-Gebiet ist unter wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aspekten eine der bedeutendsten Metropolregionen Europas. Durch seine Nähe zum Frankfurter Flughafen, mit der überaus guten Verkehrsanbindung, ist das wissenschaftliche Kompetenzzentrum sehr gut erreichbar. Die Stärkung Mitteldeutschlands mit einem Fraunhofer-Institut für anwendungsorientierte industrienahe Forschung für die materialverarbeitende Industrie (insbesondere Technologiemetalle wie Edelmetalle, Seltene Erden und Übergangsmetalle) trug ebenfalls zur Entscheidung der Standortwahl bei. Gerade Hanau bietet die Nähe zu materialverarbeitenden Großfirmen in der Region Rhein-Main. Die gute Lage bietet zudem eine ausgezeichnete Basis für Kooperationen mit mehreren Hochschulen. Die Fraunhofer-Projektgruppe gestaltet das Bewusstsein für Ressourcenschonung in dieser Region aktiv mit. Dabei nutzt sie die Wirtschaftsnähe auch als Hebelwirkung für politische Mitgestaltungsmöglichkeiten (Erkennen von Trends, Anforderungen der Industrie, gem. Forschungsansätze, Consulting für politische Entscheidungsfindung). Nicht zuletzt gestaltet sie die hessische Ressourcenpolitik nachhaltig mit.  

„Hessen hat den Impuls der Industrie zum Aufbau eines Spitzenzentrums gerne aufgenommen und mit der Bereitstellung umfangreicher Mittel exzellente Rahmenbedingungen geschaffen. Nun ist es an den Industriepartnern, diese Rahmenbedingungen für Innovationen beim nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu nutzen“, sagte Al-Wazir.