Phosphor ist für unseren Körper ein wichtiger Mineralstoff. So ist er für die Stabilität der Knochen, für die Energiegewinnung aber auch für den Zellaufbau essenziell. Wir nehmen Phosphor vor allem als Phosphat über unsere Nahrung auf – vorwiegend Pflanzen. Diese wiederum beziehen Phosphor aus dem Boden. Üblicherweise sind die Böden arm an Phosphor, weshalb für eine intensivere Landwirtschaft Phosphor extern als Dünger zugesetzt werden muss. Doch woher stammt er eigentlich?
Der Großteil des Phosphors stammt aus fossilen Vorkommen und ist daher eine endliche Ressource. Die größten Abbauländer sind Marokko, China und Algerien (Quelle: Statista, Februar 2018). Da Phosphor so essenziell für die Ernährung der Weltbevölkerung ist, ist es umso wichtiger, diesen wertvollen Nährstoff aus Abfallströmen zurückzugewinnen. Die Bundesregierung hat dazu die bestehende Klärschlammverordnung nochmals angepasst. Kläranlagenbetreiber ab einem Einwohnerwert von 50.000 müssen bis 2032 Konzepte zur Phosphorrückgewinnung umgesetzt haben. Die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS forscht daher an neuen, innovativen Verfahren zur Phosphorrückgewinnung. Dabei kommen verschiedenste Technologien zum Einsatz wie beispielsweise eine Membrananlage zur Nährstoffrückgewinnung aus Prozesswasser beim Recycling von Babywindeln oder auch bordotierte Diamantelektroden, die nicht nur Phosphate zurückgewinnen, sondern gleichzeitig auch den Abbau von Schadstoffen ermöglichen.
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