Nachhaltige Wasserstoffökonomie regional vorantreiben

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Gruppe Wasserstoff des Umwelt- und Klimabeirats der Stadt Alzenau tagte am Fraunhofer IWKS

Grüner Wasserstoff gilt als wichtiger Bestandteil der Energiewende, um das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2050 in Deutschland zu erreichen. Doch auch hier gilt: je regionaler, desto umweltfreundlicher und effizienter. Der Umwelt- und Klimabeirat der Stadt Alzenau gründete daher die »Gruppe Wasserstoff«, die sich mit der Etablierung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft vor Ort auseinandersetzt.

Großer Bedarf an Wasserstoff in der Zukunft

Wie genau Wasserstoff künftig eingesetzt werden soll, wird derzeit noch durchaus kontrovers diskutiert. Der Wasserstoff-Roadmap für Deutschland von Fraunhofer folgend, könnte der Bedarf an Wasserstoff in Deutschland bis 2030 auf 20 TWh und bis 2050 sogar bis auf 800 TWh ansteigen. Dabei gehen die Forschenden von einem Szenario aus, bei dem der Energiebedarf auch zum Teil von stofflichen Energieträgern gedeckt wird. Jedoch stammen diese nicht mehr aus fossilen Quellen (wie Erdgas, Erdöl oder Kohle), sondern werden durch klimaneutrale gasförmige Energieträger wie Wasserstoff und synthetisches Methan ersetzt.

Was heißt dies für die regionale Wirtschaft und die Städte und Kommunen?

In Alzenau wurde für genau diese Frage nun eine eigene Wasserstoff-Gruppe des Umwelt- und Klimabeirats gegründet. Mit dabei sind neben Vertreterinnen und Vertretern der Stadt auch die regionale Energieversorgung, Unternehmen aus der Region sowie das Fraunhofer IWKS. Die Forschungseinrichtung mit Sitz in Alzenau und Hanau hat gemeinsam mit dem Fraunhofer LBF das Wasserstoff-Leistungszentrum »GreenMat4H2« ins Leben gerufen. Ziel ist die Umsetzung einer nachhaltigen Wasserstoffökonomie – von der Produktion, über den Transport bis hin zur Nutzung. Dazu betrachten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den gesamten Lebenszyklus von Materialien, Komponenten oder auch ganzen Systemen im Bereich Wasserstoff.

In der regionalen Umsetzung bringen die Forschenden so ihr Know-how ein, wenn es beispielsweise um die effiziente Bereitstellung des wertvollen Gases geht. Wie wird der Wasserstoff nach Alzenau kommen oder könnte er sogar vor Ort produziert werden? Welche Infrastruktur ist dafür nötig und wie umweltfreundlich ist diese bzw. welchen ökologischen Fußabdruck hat die Infrastruktur selbst? Welche nachhaltigen Materialien sind geeignet in wasserstoffführenden Systemen? Viele der Antworten auf diese Fragen sind derzeit noch Gegenstand der Forschung, die hier Lösungen erarbeiten muss. Doch die Zeit drängt. Mit der Gründung der Wasserstoffgruppe wurde daher ein erster wichtiger Schritt getan, die lokalen Akteure vor Ort besser zu vernetzen und so die Etablierung einer »grünen« Wasserstoffökonomie auf lokaler Ebene voranzutreiben.