Rotary-Club Alzenau besucht Fraunhofer IWKS

Nachbericht /

Am 27. Juli 2021 besuchte der Rotary-Club Alzenau die Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS. Rund 35 Mitglieder des Ortsvereins nahmen an der Veranstaltung teil.

Vortrag von Prof. Dr. Anke Weidenkaff
© Fraunhofer IWKS
Vortrag von Prof. Dr. Anke Weidenkaff, Institutsleiterin des Fraunhofer IWKS
Grußwort des Rotary-Club-Präsidenten Matthias Kress
© Fraunhofer IWKS
Grußwort des Rotary-Club-Präsidenten Matthias Kress
Beim Rundgang durch die Labore
© Fraunhofer IWKS
Beim Rundgang durch die Labore

Nach dem Grußwort durch Clubpräsident Matthias Kress stellte Institutsleiterin Prof. Dr. Anke Weidenkaff das Fraunhofer IWKS und seine Forschung vor. In ihrem Vortrag beleuchtete sie dabei die Forschungsschwerpunkte Digitalisierung der Ressourcen, Bioökonomie, Energiematerialien sowie Magnetwerkstoffe. So erklärte sie anhand des Beispiels Li-Ionen-Batterien, dass aktuell zwar bereits eine Recyclingwirtschaft existiert, aber noch keine wirklich effiziente Kreislaufwirtschaft.

»Schon jetzt fallen bereits viele Tonnen an Altbatterien aus Elektrofahrzeugen an. Das mag überraschen, sind wir doch gerade erst am Anfang des Ausbaus der Elektromobilität in Deutschland. Aber bereits jetzt gibt es Batterien, die als Ausschussware oder durch Defekte für das Recycling anfallen. Mit der weitergehenden Elektrifizierung der Mobilität, wird sich dieses Phänomen weiter verstärken. Daher braucht es bereits jetzt Lösungen«, erläuterte Weidenkaff.

Am Beispiel Batterien lasse sich auch gut erklären, warum immer das gesamte Bild, also der volle Stoffkreislauf, betrachtet werden solle. Angefangen bei der Logistik, also Sammlung von Altbatterien und sicherer Transport, über das eigentliche Recycling und die Rückgewinnung der enthaltenen Materialien, bis hin zum Wiedereinsatz dieser sogenannten Rezyklate in neue Produkte – all dies hänge zusammen und erfordere komplexe Stoffstrommodellierungen, so Weidenkaff weiter.

»Unsere Vision ist, dass es in Zukunft einen ›intelligenten Kehrrichteimer‹ gibt, der direkt erkennt, welche Materialien in einem Altprodukt enthalten sind und wo diese sinnvoll in einem neuen Produkt wieder eingesetzt werden können. Dies erfordert natürlich sehr gute Kenntnisse der Materialien. Und man muss von Stunde Null eines Produkts Kriterien wie Recyclingfähigkeit, Kritikalität und Umweltbelastung berücksichtigen«, erläuterte Prof. Weidenkaff. Dabei müsse man sich von der Idee trennen, dass aus Alt direkt wieder Neu entstehe. »Die Materialien, die heute beispielsweise in einer Elektrofahrzeugbatterie verbaut sind, können in zehn Jahren, wenn diese ihr Lebensende erreicht hat, in neuen Batterien völlig andere sein. Produkte entwickeln sich stets weiter – deshalb ist es sinnvoller, sich auf den Wiedereinsatz und die dafür nötige Qualifizierung der eingesetzten Materialien zu konzentrieren. Wichtig ist, dass kein Material mehr verloren geht«, betonte Weidenkaff.

Wie dies in der Praxis aussieht, durften sich die Rotary-Gäste dann im Anschluss während einer Führung durch den Neubau in Alzenau anschauen. Diese führte die Besucherinnen und Besucher durch das Technikum sowie die Labore, wo einzelne Geräte und deren Einsatz erläutert wurden. Gemeinsam ließ man dann den Abend in geselliger Runde ausklingen.

 

   

 

 

Rundgang durchs Technikum
© Fraunhofer IWKS
Rundgang durchs Technikum des Fraunhofer IWKS
Gäste Rotary-Cub Alzenau
© Fraunhofer IWKS
Die Möglichkeit zu Austausch und Fragen an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Fraunhofer IWKS wurde von den Teilnehmenden rege wahrgenommen.