Die geschäftsführende Institutsleiterin Prof. Dr. Anke Weidenkaff im Interview über Diversität und Chancengleichheit am Fraunhofer IWKS

Als Frau in der Wissenschaft bist du Professorin an der TU Darmstadt im Fachbereich Materialwissenschaft, hast eine ganze Reihe von Ämtern inne in wissenschaftlichen Netzwerken und Organisationen und führst als geschäftsführende Institutsleiterin das Fraunhofer IWKS mit rund hundert Mitarbeitenden und einer Vielzahl an Forschungsprojekten.

© Fraunhofer IWKS

Welche Eigenschaften haben dir in deiner Karriere am meisten geholfen? 

Ich bin getrieben von der Überzeugung, dass die Wissenschaft uns Lösungen bietet für viele der heutigen Herausforderungen, auch um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Diese technologischen Lösungen zu finden und sie weiterzuentwickeln ist mir ein echtes Anliegen. Dazu braucht es meiner Meinung nach den Mut, Neues zu wagen und auch „out of the box“ zu denken und zu handeln. Außerdem ist eine gewisse Hartnäckigkeit erforderlich, am Ball zu bleiben und Ziele zu verfolgen, bis das bestmögliche Ergebnis erreicht ist.

 

Was rätst du Frauen, die eine Karriere in der Wissenschaft anstreben?

Ich erlebe immer wieder Frauen, besonders junge Frauen, die sich und ihre eigenen Fähigkeiten kritisch betrachten und sich vielleicht zu wenig zutrauen. Wenn wir am Fraunhofer IWKS Potenzial in einer Person sehen, dann gehen wir aktiv auf diese zu und ermutigen sie, sich den nächsten Karriereschritt zuzutrauen. Ich möchte diese jungen Frauen Mut machen, ihre Ziele zu verfolgen und sich auch mal nachdrücklicher zu positionieren.

 

Welche Aspekte sind dir besonders wichtig in der Führung des Fraunhofer IWKS?

Um Entscheidungen abzusichern ist mir persönlich wichtig, auf einen zuverlässigen Sockel von Wissen zurückgreifen zu können, also inhaltlich und fachlich bestmöglich aufgestellt zu sein. Das spiegelt sich auch in unserem Team wider: Wir bemühen uns darum, die besten Leute mit weitreichenden Kompetenzen zu haben.

In einem Team aus hochqualifizierten Expert:innen ist eine kollegiale und offene Führung zentral. Ich habe es als sehr befruchtend erlebt, Fragestellungen offen zu diskutieren, ohne vorab mögliche Lösungen vorzugeben. So können Ideen auch wieder verworfen werden und wir finden gemeinsam die beste Lösung. Das ist nicht nur fachlich sinnvoll, die Zusammenarbeit macht auch mehr Spaß.

 

Warum ist das Fraunhofer IWKS ein guter Arbeitgeber für Frauen?

Wir haben viele tolle und engagierte Frauen in der Forschung und Verwaltung, auch in Leitungspositionen. Egal ob Wisschenschaftler:innen, Labor- oder Technik-Fachkräfte, Kaufleute, Azubis oder Studierende, am Fraunhofer IWKS ist die Expertise der Menschen der entscheidende Faktor. Wir wollen die besten Mitarbeitenden für das Fraunhofer IWKS die sich für die interessanten Aufgaben begeistern. Unabhängig von Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung, körperlichen Einschränkungen oder ethnischer Herkunft eröffnen wir den Mitarbeitenden Chancen und Möglichkeiten, um sich zu entwickeln und sich einzubringen, so wie sie es können und wollen. Dass wir gute Leute haben sehen wir auch daran, dass sie, wenn sie das Institut verlassen, sehr oft in anspruchsvolle und gut bezahlte Jobs in der Industrie wechseln. Natürlich ermöglichen wir allen Mitarbeitenden Familienzeiten, Teilzeitarbeit, flexibles und mobiles Arbeiten.

 

Welche Vorteile siehst du in einer Belegschaft, die Diversität widerspiegelt?

Wie viel Potenzial würden wir verschwenden, wenn wir einzelne Gruppen von Menschen ausschließen? Vielfältige, unterschiedliche Perspektiven können nur bereichern. Es geht darum, gemeinsam die besten wissenschaftlich-technologischen Antworten zu finden auf drängende Herausforderungen unserer Zeit. Und dafür steht das Fraunhofer IWKS.