Lokale Politik informiert sich über Stand der Forschung am Fraunhofer IWKS in Alzenau

<img src"Besuch Landrat Dr. Alexander Legler und Erster Bürgermeister Stephan Noll in Alzenau" Im Technikum des Fraunhofer IWKS in Alzenau: Erster Bürgermeister Stephan Noll, Institutsleiterin Prof. Dr. Anke Weidenkaff und Landrat Dr. Alexander Legler">
© Fraunhofer IWKS
Von links nach rechts: Stephan Noll, Erster Bürgermeister Stadt Alzenau, Prof. Dr. Anke Weidenkaff, Leiterin Fraunhofer IWKS und Dr. Alexander Legler, Landrat Landkreis Aschaffenburg im Technikum des Fraunhofer IWKS in Alzenau.

Auch in Zeiten von Corona steht die Forschung an der Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS in Alzenau und Hanau nicht still. Davon überzeugten sich am Mittwoch, den 3. Februar 2021 Herr Dr. Alexander Legler, Landrat im Landkreis Aschaffenburg, sowie Herr Stephan Noll, Erster Bürgermeister der Stadt Alzenau. Bei ihrem Besuch am bayerischen Standort des Fraunhofer IWKS gab Institutsleiterin Prof. Dr. Anke Weidenkaff einen Überblick über aktuelle Forschungsthemen.

Digitalsierung und nachhaltiger Wasserstoff beschäftigen auch die Forschung in Alzenau

Dazu zählt vor allem das Thema Digitalisierung der Ressourcen. Der Forschungsschwerpunkt verfolgt die Idee, Ressourcen nachverfolgbar zu machen, um so eine Dissipation zu vermeiden. „Wenn es uns gelingt, von der Herstellung bis hin zum Lebensende eines Produkts die enthaltenen Materialien zu bestimmen und auch ihren Zustand – z. B. ihren Alterungsgrad – erleichtert dies das Recycling enorm. Die Digitalisierung kann hier einen erheblichen Beitrag leisten, beispielsweise mit Materialdatenbanken. Dazu kommen neue Technologien wie Machine Learning, um dies in der Praxis auch umsetzen zu können“, erläuterte Weidenkaff. Unter anderem ist das Fraunhofer IWKS dazu am Projekt „ReCircE“ beteiligt, das sich ein datengestütztes Recycling für mehr Ressourceneffizienz zum Ziel setzt.

Im Technikum des erst im Oktober 2020 eröffneten Neubaus der Forschungseinrichtung in Alzenau wird auch zu nachhaltiger Wasserstoffproduktion gearbeitet. „Unsere Idee ist, Wasserstoff nicht nur grün, sondern türkis zu machen“, so Weidenkaff. „Wir arbeiten an Möglichkeiten, nachhaltige Katalysatoren zu entwickeln mit gleichzeitiger Gewinnung von funktionalem Kohlenstoff. Dafür setzen wir Mikrowellen-Plasmachemische Prozesse mit integrierten Katalysatoren zur direkten Umwandlung von organischen Abfällen zu hochwertigen Nanokohlenstoffen bzw. Nanofasern und Wasserstoff ein.“ Dieser zukunftsweisende Dekarbonisierungs-Ansatz ermöglicht auch die Nutzung von Überschussenergie aus erneuerbarer Stromproduktion, da die plasmagestützte Technologie in sehr kurzer Zeit zu- oder abgeschaltet werden kann. Diese und andere Innovationen – so das Fazit des Besuchs – werden in Zukunft eine noch größere Rolle in der Lokalpolitik spielen und werden nicht zuletzt im Umwelt- und Klimabeirat der Stadt Alzenau diskutiert. Ziel ist es, nachhaltige Wasserstofftechnologien so schnell wie möglich einsatzbereit zu machen – in Alzenau und darüber hinaus.