Führung durch die Labore der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS

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Am 11. August hatten die Teilnehmer der „15. Tage der Industriekultur Rhein Main 2017“ die einmalige Gelegenheit, einen Blick hinter die sonst verschlossenen Türen der Labore der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS in Alzenau zu werfen. Aufgrund der großen Nachfrage rief die Projektgruppe kurzerhand noch eine außerplanmäßig zusätzliche 3. Führung ins Leben. Insgesamt fast 60 Personen jeden Alters nahmen an den 1,5 stündigen Rundgängen teil und erfuhren vieles rund um das Thema Ressourcenstrategie und Wertstoffkreisläufe.

Wissenschaftler der Projektgruppe erklären ihre Arbeiten
In der Nukem Halle II, rund um das Thema Magnetwerkstoffe

Die Führung startete in den Laborräumen in der Brentanostraße, wo der Leiter des Geschäftsbereiches Funktionswerkstoffe, Herr Dr. Alexander Buckow den interessierten Besuchern zuerst einen Einblick in die verschiedenen Forschungsbereiche der Fraunhofer-Projektgruppe vermittelte und durch die einzelnen Themengebiete der Labore führte. Die beeindruckenden Geräte und deren Möglichkeiten warfen viele Fragen auf, für deren Antworten sogar der ein oder andere Wissenschaftler seine Arbeit unterbrach und ausführlich berichtete, wofür und wie die Anlagen ihr Verwendung finden. Ressourcengebrauch- stattt Ressourcenverbrauch bedeutet vor allem, eingearbeitete Wertstoffe so zu recyclen, dass diese in einen neuen Werststoffkreislauf eingearbeitet werden können.

Unter anderem am Beispiel des Handys wurde nicht nur verdeutlicht, dass eine Zerlegung in verschiedene funktionale Einheiten möglich ist, sondern auch wurde ausführlich erklärt, wie es in der Praxis bereits erfolgreich durchgeführt wird. Diese Technologie ist nötig, um wertvolle Komponenten, wie Platinen oder Permanentmagnete nicht zu zerstören und dadurch die Rückgewinnung der Rohstoffe zu vereinfachen. Auch die induktiv beheizte Vakuumschmelz- und Gießanlage weckten bei den Besuchern großes Interesse. Hier lassen sich Legierungen, hochschmelzender Edelmetalle und Sonderwerkstoffe im Vakuum, in Schutzgasatmosphäre oder an Luft aufschmelzen.

Ein kurzer Spaziergang führte die Gruppen zu den Nukem Hallen, wo sich weitere Labore der Fraunhofer-Projektgruppe befinden. Auch der Regen konnte die Neugier und die gute Laune der Teilnehmer nicht trüben. In den Nukem Hallen widmen sich die Wissenschaftler den Themen Magnetwerkstoffe und Energiematerialien und Leichtbau.

Herr Dr. Buckow erklärte, warum Magnete essentiell für viele industrielle Anwendungen sind und dass Nd-Fe-B-Magnete, wegen ihrer exzellenten magnetischen Eigenschaften, für hochtechnologische Anwendungen wie Smartphones und Computer sowie für Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energien (Windkraftanlagen) oder Elektromobilität (Elektromotoren) zurzeit nicht durch alternative Magnetwerkstoffe ersetzbar sind.Dies macht die in Nd-Fe-B-Magneten enthaltenen Seltenen Erden zu Rohstoffen von strategisch wichtiger Bedeutung.

Die letzte Station bildete sodann die sogenannte NUKEM Halle II und das Thema Energiematerialien und Leichtbau. Hier konnten beeindruckende Technologien, welche sich gerade im Einsatz befanden bestaunt werden, bevor es dann zurück zum Hauptgebaüde ging, wo die Führung ihr Ende nahm.