Pressekonferenz  /  18. November 2014

Entsorgung von Altmetallen

RE-X med bietet eine nachhaltige Alternative zur Entsorgung von Metallen aus Klinikabfällen.

In Deutschland wurden 2011 ca. 390.000 Endoprothesen implantiert, der weitaus größte Teil als Hüft- und Kniegelenke. Für deren Herstellung benötigt man wertvolle Hochleistungslegierungen insbesondere aus Titan, Kobalt, Chrom und Tantal.

Im Zuge von Revisions-Operationen sowie komplikationsbedingter vorzeitiger Explantationen fallen dadurch jährlich allein in deutschen Kliniken etwa 15 Tonnen hochwertiger Metallschrott aus Endoprothesen-Operationen an.

Rd. 184.000 metallische Implantate zur Osteosynthese wurden 2011 in deutschen Kliniken wieder entfernt. Diese Platten und Befestigungselemente bestehen aus Titan-Legierungen oder Chrom-Nickel-Stählen. Etwa 25 Tonnen dieses Materials werden pro Jahr in deutschen Kliniken explantiert.

Nicht nur in Deutschland werden diese „ausgebauten“ Metallteile bis heute keiner geordneten Wiederverwertung zugeführt. Stattdessen werden sie den Patienten, für einige Zeit in der Klinik asserviert oder alternativ gleich über den allgemeinen Klinikabfall bzw. als Sondermüll entsorgt.

Systeme zur Sammlung und zum Recycling der hochwertigen metallischen Rohstoffe in medizinischen Metallabfällen existieren bis heute weltweit nicht.

Im Projekt RE-X med des IWKS werden die medizinischen, juristischen, technologischen und logistischen Wege für die Verwertung von Medizinmetallen untersucht und vorbereitet.

Projektziel ist die Einbindung metallischer Biomaterialien in einen ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Ressourcenkreislauf.