„H2anau – Wasserstoff bewegt“: Start mit Hybrid-Kangoos

Erstes Brennstoffzellen-Fahrzeug als Dienstwagen an die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS und das ISC übergeben

Prof. Dr. Gerhard Sextl Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, Dr. Vendt / Standortleiter Evonik Hanau-Wolfgang, Prof. Dr. Rudolph Stauber, Geschäftsführung Fraunhofer-Projektgruppe IWKS
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„H2anau – Wasserstoff bewegt“: Start mit Hybrid-Kangoos

  • Hanauer Kooperationspartner stehen gemeinsam für umweltschonende Mobilität
  • Sieben Elektro-Lieferfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnik in Hanau unterwegs
  • Förderung des Landes Hessen und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung

Hanau, 2. August. Die sechs Hanauer Kooperationspartner Umicore, Evonik, Fraunhofer-Projektgruppe IWKS, Heraeus, IHK und Stadtwerke Hanau haben mit ihrem Projekt „H2anau – Wasserstoff bewegt“ die Ziellinie überquert. Die Unternehmen und Institutionen der Brüder Grimm-Stadt wollen mit dem Einsatz der umweltschonenden Brennstoffzellentechnologie ein Zeichen für saubere Mobilitätskonzepte setzen. Am Mittwoch begrüßten die Kooperationspartner Tarek Al-Wazir, den hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, und zahlreiche weitere Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verbänden im Industriepark Wolfgang. Minister Al-Wazir zeigt sich überzeugt von der Notwendigkeit alternativer Mobilitätskonzepte: „E-Mobilität ist leise, lokal ohne Abgase und damit ein wesentlicher Baustein für die Zukunft der Mobilität und eines nachhaltigen Verkehrssystems. Deswegen fördert Hessen Projekte, in denen die unterschiedlichen Formen der Elektromobilität ihre Alltagstauglichkeit beweisen können – so wie die Wasserstoff-Initiative H2anau.“

Für das Projekt, das auch von der Stadt Hanau unterstützt wird, schafften die Partner sieben Elektro-Lieferfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie an und installierten eine Wasserstoff-Zapfstelle im Industriepark Wolfgang, die für alle Projektpartner zugänglich ist. Gefördert wird das Projekt vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
„Mit dieser gemeinsamen Aktion wollen wir die Brennstoffzellentechnologie ganz praktisch ‚erfahrbar‘ machen. Wir sehen es auch als Aufgabe der Wirtschaft an, hier nicht nur Stellung zu beziehen, sondern auch mögliche Lösungswege aufzuzeigen“, sagt Bernd Vendt, Evonik-Standortleiter im Industriepark Wolfgang.
Mit Umicore, Heraeus und dem Fraunhofer-Institut forschen drei Kooperationspartner aktiv an der Brennstoffzellentechnologie. Dr. Bernhard Fuchs, Vorstand der Umicore AG & Co. KG, erklärt: „Die Brennstoffzelle kombiniert die Umweltvorteile des Batterieantriebs mit der Reichweite und Betankungszeit eines modernen Verbrennungsmotors. Als Hersteller von Brennstoffzellenmaterialien in Hanau möchten wir diese Vorteile natürlich auch gerne hier direkt in der Region einsetzen.“
Auch der Hanauer Technologiekonzern Heraeus arbeitet daran, die Brennstoffzellen qualitativ zu verbessern, sie effizienter und günstiger herzustellen. „Heraeus fokussiert seine Anstrengungen auf das ‚Herz der Brennstoffzelle‘, die katalysatorbeschichtete Membran“, erläutert Dr. Thorsten Dörr, Leiter von Heraeus Fuel Cells. „Unsere Fortschritte bei Leistung, Lebensdauer und Produzierbarkeit dieser Kernkomponente tragen zum Durchbruch dieser umweltfreundlichen Antriebstechnologie bei.“
Die Experten der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS werden das Projekt wissenschaftlich begleiten, indem sie Verbräuche, Reichweiten und allgemeine Betriebserfahrungen mit den Lieferwagen erfassen und auswerten.
Die insgesamt sieben Hybridfahrzeuge von Renault verfügen über eine alltagstaugliche Ausstattung und sollen als Demonstrationsfahrzeuge im Lieferverkehr genutzt werden. Die serienmäßigen Elektro-Kangoos wurden mit der Wasserstofftechnologie der Firma Symbio FCell zur Reichweitenverlängerung (auf rund 350 km) nachgerüstet.
Die Fahrzeuge ermöglichen umweltschonendes Autofahren, denn als Emission hinterlässt ein Wasserstoffauto lediglich ein paar Tropfen Wasser auf dem Asphalt.
Die Kooperationspartner erreichten in diesem Jahr beim Responsible-Care-Landeswettbewerb des VCI Hessen den zweiten Platz. Der jährlich stattfindende Wettbewerb ist ein Baustein der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ der deutschen Chemie. Die Jury würdigte insbesondere den vorbildhaften Charakter sowie die Einbindung mehrerer Hanauer Unternehmen, die zum Teil miteinander im Wettbewerb stehen, jedoch gemeinsam für saubere Mobilität der Zukunft werben.

Die Aufgabe der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS ist es, im Rahmen des Projektes, den Energieverbrauch im Zusammenhang mit dem Fahrverhalten, den Tankzyklen (Wasserstoff und elektrisches Aufladen), der jeweiligen Nutzung des Fahrzeugs, äußeren Einflüssen (Wetter) usw. zu ermitteln, um herauszufinden, wie sich die Technologie bzw. die Kombination aus Brennstoffzelle und Batterie bewähren. Die Projektgruppe nutzt das Fahrzeug künftig als Transportfahrzeug für Materialien und Personen zwischen den einzelnen Standorten Hanau und Alzenau.


Mehr Informationen unter: www.h2.hanau.de